Snowbiken kombiniert Mountainbiken mit Skifahren und sorgte schon bei den Beatles in Obertauern (Salzburg) für große Begeisterung – vor allem, weil es superleicht zu erlernen ist. Die „Radkrone“ hat es ausprobiert.
„Snowbiken ist großartig“, schwärmt Hermann Koch, während er die Piste hinunterbrettert. Aber was ist ein Snowbike überhaupt? „Es ähnelt einem Fahrrad, bei dem die Räder durch Skier ersetzt wurden. Zusätzlich verwendet man kleine Fußskier, die für Stabilität und Balance sorgen“, erklärt der 64-jährige Steirer, der sieben Weltrekorde hält – darunter die schnellste Kilometerzeit im Snowbike-Rückwärtsfahren.
„Dieses Wintersportgerät ist so genial, weil es nahezu für jeden geeignet ist – unabhängig von Alter oder sportlichem Hintergrund. Sogar Menschen mit Gelenks- oder Rückenproblemen können damit Winterfreuden genießen“, sagt Hermann, der in Obertauern die erste Snowbike-Schule Österreichs gründete und seit drei Jahrzehnten Snowbiker ausbildete.
„Im Regelfall dauert es nur zehn Minuten, bis man losfahren kann“, verspricht der Profi. Das muss ich ausprobieren! Meine erste Überraschung: Mit nur 7,5 Kilogramm ist das Snowbike viel leichter, als es aussieht. Schon nach wenigen Rutschversuchen geht es mit dem Schlepplift den Berg hinauf. Hermann gibt mir einen simplen, aber effektiven Tipp: „Schau einfach in die Richtung, in die du fahren willst.“
Und tatsächlich – mit flotten Schwüngen jage ich die Piste hinunter. Einen leichteren und schnelleren Einstieg in den Wintersport gibt es nicht.
Die Beatles auf dem Snowbike
Selbst John Lennon, Paul McCartney, George Harrison und Ringo Starr haben das Snowbiken ausprobiert. Während der Dreharbeiten zu ihrem Film „Help!“ im Jahr 1965 rasten die „Fab Four“ auf Snowbikes die Pisten von Obertauern hinunter.
„Die Dreharbeiten fanden damals im März statt, doch in Salzburg und Obertauern gab es Widerstände gegen die Pilzköpfe. Sie waren für viele einfach zu anders – und so wollte man den Film hier eigentlich verhindern. Heute ist man stolz, und ein Denkmal im Skigebiet erinnert an den Besuch der Beatles vor genau 60 Jahren“, erzählt Hermann, während er das Original-Snowbike präsentiert, auf dem einst Paul McCartney persönlich gefahren ist.
Leicht zu lernen, aber ein Workshop lohnt sich
Obwohl das Snowbiken kinderleicht zu erlernen ist, rät Hermann allen Interessierten zu einem Workshop: „Die Einschulung dauert zwei Stunden, aber damit erhält man die Snowbike-Card, mit der man Snowbikes in Skigebieten ausleihen kann.“
Wer also diesen Winter etwas Neues ausprobieren möchte, sollte sich aufs Snowbike schwingen – es lohnt sich! Angeboten wird das neue Fahrgefühl nicht nur in Obertauern, sondern in vielen Skigebieten, wie Flachau oder Serfaus-Fiss-Ladis.
„Das ursprüngliche Patent auf das Snowbike hat mein Großvater Engelbert Brenter bereits im Jahr 1949 angemeldet. Damals hießen die Sportgeräte noch Sitzski und wurden in Hallein gefertigt“, informiert Harald Brenter, der heute gemeinsam mit seinem Bruder Bernd in dritter Generation die Snowbikes für den Weltmarkt in Oberndorf bei Salzburg fertigt.
„Unser Großvater hat auch Ski produziert, aber er war der Meinung, dass es noch etwas anderes geben muss, um den Wintersport in den Bergen zu erleben.“ Harald, dem selbst die Erstbefahrung des Großglockners mit einem Snowbike geglückt ist, und sein Bruder wollen das Erbe ihres Großvaters und Vaters fortsetzen: „Unsere Mission ist es, Menschen für den Schnee und den Wintersport zu begeistern.“
Dafür stehen verschiedenste Snowbike-Modelle zur Auswahl. Es gibt welche für Kleinkinder, quasi Laufräder für den Schnee, bis hin zu echten Rennern. Erhältlich sind die Snowbikes ab 1499 Euro. Highend-Carbon-Modelle kosten hingegen 6999 Euro. Dazu kommen die Kosten für die Fußski von 449 Euro.